Vor 70 Jahren, am 9. November 1938 wurden in Deutschland und auch in Spandau Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte geplündert, Menschen als minderwertig erklärt und angegriffen. Es war der Auftakt zur Verfolgung der Juden, die mit der Ermordung von Millionen Menschen in den Gaskammern endete. Anlässlich dieses Jahrestages gibt es im Falkenhagener Feld verschiedene Veranstaltungen: eine Lesung in der Paul-Gerhardt-Gemeinde am 29. 10. 08 um 18:30 Uhr und eine Ausstellung in der MBO, die am 5. 11. 08 um 15 Uhr eröffnet wird.
Lesung
In der Paul-Gerhardt-Gemeinde wird vorgelesen aus dem Buch von Frederic Zeller „Als die Zeit zu Ende ging – eine Berliner Kindheit im Dritten Reich“. Frederic Zeller hat mit seinen Eltern in Spandau in der Havelstraße gelebt und dank seiner abenteuerlichen Flucht überlebt – aber seine Eltern verloren. Darüberhinaus wird über die Aktion „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig berichtet. Diese Stolpersteine sind kleine Messingplatten mit den Namen der Opfer, die seit einigen Jahren überall in Deutschland und Europa zu Erinnerung in den Bürgersteigen plaziert werden. Auch vor dem früheren Wohnhaus der Familie Zeller in Spandau soll in diesem Dezember ein Stolperstein in den Bürgersteig eingesetzt werden.
Ausstellung „Abgefahren“
So heißt die Ausstellung, die Schüler/innen der Martin-Buber-Oberschule zum Thema Reichs-Progromnacht erarbeitet haben. Die Ausstellung wird am 5. 11. 08 um 15 Uhr in der MBO eröffnet. Inspiriert durch den „Zug der Erinnerung“, der letztes Jahr durch Deitschland fuhr, wird die Ausstellung in einem Bus präsentiert, der anschließend verschiedene Spandauer Oberschulen anfahren wird. Die Schüler/innen haben zu ihrer Ausstellung ein Homepage erstellt, auf der weitere Infos zu finden sind.
http://www.pogromnacht-in-spandau.cabanova.de/
Gedenkgottesdienst
Der Kirchenkreis Spandau lädt ein zu einem zentralen ökumenischen Gedenkgottesdienst am 9. 11. 08 um 10 Uhr in der St. Nikolai-Kirche. Mehr Infos zum Gottesdienst auf der Seite des Kirchenkreises Spandau.