Das Quartier

Das Falkenhagener Feld ist ein Ortsteil im fünften Verwaltungsbezirk Spandau von Berlin. Die südliche Grenze des Falkenhagener Feldes bildet der Spektegrünzug, ein Naherholungsgebiet für die Bewohner*innen der Siedlung. Nördlich wird es durch den Spandauer Forst begrenzt. Westlich grenzt das Gebiet zudem am ehemaligen Mauerstreifen an. Östlich trennt die Bötzow-Bahn die QM Gebiete Falkenhagener Feld Ost und West voneinander.

Gebietskarte QM Falkenhagener Feld West

 

 

 

 

 

 

 

Geschichte

Falkenhagen wurde als Dorf um 1200 gegründet. Seit 1528 gehörte der Ort zum Amt Spandau. Der bereits 1860 ausgewiesene Weg in Richtung des damaligen Dorfes Falkenhagen, wurde auf Anregung des Falkenhagener Gemeindevorstands 1895 von der Stadt Spandau als Chaussee bis zur Stadtgrenze angelegt und Falkenhagener Chaussee benannt.
FF-baustelleAm 14. Februar 1958 erfolgte die Umbenennung in Falkenseer Chaussee. Die Falkenseer Chaussee bildet die Hauptachse der Siedlung. Einst ein kleiner Sandweg, später eine normalbreite Straße, wurde sie Anfang der 1960er Jahre zu einer sechsspurigen Hauptstraße ausgebaut und bildet heute eine der wichtigsten Verbindungen nach Falkensee, einer westlichen Nachbarstadt Berlins.
Der Bau der Berliner Mauer am 3. August 1961, an der Bezirksgrenze zur DDR vorerst als Stacheldrahtzaun, unterband den bis dahin noch möglichen Besuch zwischen „Ost und West“. Der Ortsteil Falkenhagener Feld war ursprünglich ein durch Schrebergärten und Landwirtschaft genutztes Areal. Bedingt durch Wohnungsmangel im damaligen West-Berlin wurde 1965 begonnen, hier eine Großraumsiedlung zu errichten. Die Einfamilienhäuser wurden in dieses Konzept integriert.

Quelle: Wikepedia und eigene Gedanken
Wir danken Jugend Theater Werkstatt für die uns zur Verfügung gestellten Fotos.

Charakteristik

stadtrandstrasseBauliche Struktur
Die Bebauung besteht insgesamt aus Großsiedlungseinheiten der frühen 60er und 70er Jahre. Dabei handelt es sich um Zeilenbauten, Einzelhäuser und bis zu 17-geschossige Punkthochhäuser. Neben dem Geschosswohnungsbau erstrecken sich Siedlungseinheiten aus Einfamilienhäusern durch das gesamte Gebiet. Aufgrund der

Gesamtgröße (ca. 65 ha), des relativ hohen Grünanteils und trotz einzelner Nachverdichtungen verfügt es über eine aufgelockerte Baustruktur.Im Gebiet sind kaum noch städtische Wohnungsbaugesellschaften vertreten. Der Wohnungsleerstand ist sehr gering und liegt aktuell im Durchschnitt bei unter 1%.

Bevölkerungsstruktur und soziale Situation
Im Dezember 2015 lebten im QM Gebiet FF West 9.505 Einwohner*innen. Vor genau zehn Jahren waren es 9.088

Einwohner*innen (Anstieg um knapp 5%). Dies ist nach Aussage der Wohnungsunternehmen insbesondere auf den Zuzug aus der Innenstadt zurückzuführen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre lag im Dezember 2015 bei 19% der Gesamtbevölkerung des Gebietes und hat sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. Wenn man sich aber die Altersgruppe der unter 6-Jährigengenauer anschaut, ist festzustellen, dass in den letzten zehn Jahrendeutlich mehr Kinder im Falkenhagener Felddazu gekommen sind (zwischen 2005 und 2013 stieg die Zahl um 28,7%).
 
Personen über 65 Jahre machen mit 24,9% ein Viertel der Bevölkerung im QM FF West aus. Der Anteil der
deutschen Bewohner*innen liegt aktuell bei 83,7%, darunter sind 61,9% Deutsche ohne Migrationshintergrund und 21,7% Deutsche mit Migrationshintergrund. Darüber hinaus sind 16,3% der Bewohner*innen im FF West ausländischer Herkunft.
 
Die soziale Situation hat sich im QM-Gebiet in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Der Anteil der Bezieher*innen von Transfereinkommen ist weiter gestiegen und liegt derzeit bei 34,6% (Vergleich zu 2013: 26%).
Der Arbeitslosenanteil liegt aktuell bei 8,6%. Das Gebiet ist nach wie vor von einer hohen Kinderarmut (57,6%) gekennzeichnet (Vergleich Berlin gesamt 23,31%). Mehr als jeder zweite Jugendliche unter 15 Jahren ist abhängig von Transferleistungen. 

Infrastruktur
Innerhalb der Quartierskulisse sind insgesamt drei Grundschulen und fünf Kitas vorhanden. Das Einkaufszentrum „Posthausweg“ mit ca. 20 Läden und einer kleinen Fußgängerzone sowie das Stadtteilzentrum der PGG gelten als

wichtigste Begegnungsorte im Quartier. Weiterhin gibt es u.a. eine Sport-und Begegnungsstätte (SBS) sowie das Schwedenhaus, ein Kreativzentrum für Kinder und Jugendliche. Einrichtungen für die offene Jugendarbeit, Bibliotheken, Kinder- und Jugendgesundheitsdienst sind im Gebiet nicht ausreichend bis gar nicht vorhanden. Die Anbindung an den öffentlichen Personen-nahverkehr (ÖPNV) wird durch mehrere Buslinien gewährleistet. Die
Lage in der Einflugschneise des Flughafens Tegel führt durch die seit Jahren zunehmende Flugfrequenz zu einer hohen Lärmbelastung.
 
Wegen der überwiegenden Wohnnutzung verfügt das Gebiet über vergleichsweise wenig Betriebe und Arbeitsstätten, gastronomische Einrichtungen und Cafés oder Bars

Erholung

Der Spektegrünzug hat für die Bevölkerung einen hohen Naherholungswert. Insgesamt hat der Grünzug eine Größe von rund 100 ha, bei einer Länge von 5,5 km und einer Breite von 300 bis 500 m.