Bauprojekte im Spektepark – wird der Spektepark zum Rummelpark?

Am Freitag, den 14. 09. 12 wurde um 16 Uhr der neue Kiosk mit Toilettenanlage im Spektepark eingeweiht. Anschließend ab 16:45 Uhr fand ein Rundgang zu den Orten der geplanten Baumaßnahmen statt. Im Spektepark sollen Beachvolleyballplätze, zwei Kletterfelsen, ein Jugendspielplatz, ein Mehrgenerationenspielplatz und das Sportzentrum des TSV 1860 entstehen. Ab 18 Uhr konnten die geplanten Projekte dann in einer Ausstellung im Gemeindehaus der St.Markus-Kirchengemeinde, Am Kiesteich 51,  besichtigt werden. Dort wurden die Bauvorhaben dann auch ab 18:30 Uhr in einer öffentlichen Infoveranstaltung erörtert. Mit dabei waren Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank und Bezirksstadtrat Carsten-M. Röding. Wir waren gespannt auf die Diskussion zu den Projekten, denn im Vorfeld waren auch kritische Stimmen zu hören. In der Stadtteilzeitung Falkenhagener Express schrieb Berndt Palluch einen Artikel mit der Überschrift „Wird der Spektepark zum Rummelpark ?“, den wir hier nachdrucken:

„Wird der Spektepark zum Rummelpark ?“

Seit Oktober 2009 liegt zum Spektepark eine von einem Planungsbüro erarbeitete Machbarkeitsstudie vor. Vor der Planung hatte das Büro die Parkbenutzer befragt, weshalb sie den Spektepark aufsuchen. Wer das naturnahe Grün, die reizvolle Wasserrandsituation und das ungestörte Naturerlebnis des Parks kennt, den werden die Gründe nicht überraschen.

Über 70 % der Befragten nannten Entspannung, die Nähe zur Natur und das Spazierengehen. Auch bei den Wünschen für die Um- und Neugestaltung wurde der größte Wert (mehr als 55 %) auf die naturnahe Gestaltung, ruhige geschützte Sitzplätze, Rasenflächen zum Liegen, große übersichtliche Flächen und ruhige Spielangebote gelegt.

Deutlich geringer war das Interesse an aktivem Sportangebot (5,9 %), Fitness (4,7 %) und weiteren Spieleinrichtungen (5,9 %). Quelle: Machbarkeitsstudie FUGMANN, JANOTTA Oktober 2009.

Als Anwohner, Freund und Nutzer des Parks habe ich mich kürzlich schlau gemacht, welche Bauvorhaben als Ergebnis der Machbarkeitsstudie nun realisiert werden sollen. Und ich bin aus allen Wolken gefallen, was alles in den Park hinein gebaut werden soll.

Vorab möchte ich feststellen, dass jedes einzelne Bauvorhaben vielleicht sinnvoll ist, dass aber die Summe der Projekte die naturhafte, ruhige Grünqualität des Spekteparks für mich in ernste Gefahr bringt. In meiner Aufzählung sind nur die großen Projekte genannt: Sport und Freizeitzentrum des Vereins Spandau 1860, ein großer Mehrgenerationenplatz, zwei Kletterfelsen, Beachvolleyballfelder, ein Hundeplatz, eine Skater- und BMX-Anlage, eine Open-Air- Lounge und (bereits gebaut) ein Kiosk mit Toilettenhaus.

Ich finde, bevor weiter gebaut wird, sollten die Bauvorhaben auf den Prüfstand und die Ergebnisse der Bewohnerbefragung noch einmal gründlich angeschaut werden. Vor allem die älteren Nutzer lieben den Park seiner Naturnähe und der Ruhe wegen. Viele warten auf die Einstellung des Flugbetriebs von Tegel, denn der Park lag jahrzehntelang in der Einflugschneise von Tegel. Wird er nun durch die Vielzahl der Spiel-, Sport- und Freizeitangebote zum lauten Rummelpark, dann geht für viele ein wichtiges Stück Lebensqualität des Falkenhagener Feldes verloren.

aus Sommerausgabe 2012 des Falkenhagener Express