Der „Große Spektesee“ ist heute zentraler Bestandteil des Spektegrünzugs, einem bedeutenden Naherholungsraum mit einem Einzugsgebiet von ca. 40.000 Einwohnern. Seit der Eröffnung hatte das Bezirksamt größte Mühe, den Erholungssuchenden das Problem zu verdeutlichen und alljährlich den Badebetrieb im Großen Spektesee zu verhindern. Auch Bemühungen, finanzielle Mittel für einen Umbau des Großen Spektesees zum Badegewässer zu erhalten, führten in den Neunziger Jahren nicht zum Erfolg. Der Nachfragedruck steigerte sich inzwischen sogar und erstreckt sich nunmehr auch auf die andere rekultivierte Kiesgrube, die als Naturschutzbereich dienende „Spektelake“.
Auf der Grundlage von Voruntersuchungen hat der Senat am 29.11.2005 beschlossen, im Rahmen des Programms Stadtumbau West Fördermittel für eine Vielzahl von Projekten, die die Lebenssituation der Bevölkerung des Falkenhagener Felds verbessern sollen, zur Verfügung zu stellen. Der Ausbau des Spekteparkes bildet ein Schlüsselprojekt; mit der Durchführung wurde das Bezirksamt – Abteilung Bauen, Planen und Umweltschutz, Naturschutz- und Grünflächenamt – beauftragt.
Nach eingehender Abstimmung mit den zuständigen Behörden und Stellen beauftragte das Bezirksamt ein – über ein Auswahlverfahren ermitteltes – Gutachterbüro mit der Erarbeitung der 2007 vorgelegten „Machbarkeitsstudie“ und der Folgeuntersuchung „Monitoring Spektesee“ aus dem Jahr 2008:
„Aus diesen Untersuchungen ergibt sich, dass aus gewässerökologischen und gewässerhygienischen Gründen derzeit nicht von einer gesicherten Badenutzung im Spektesee ausgegangen werden darf. Da sich der See weiterhin im Prozess der Nährstoffanreicherung befindet, ist damit zu rechnen, dass sich nicht nur die gemessenen Parameter konstant verschlechtern, sondern weitere negative Folgeerscheinungen der Eutrophierung hinzukommen, wie z. B. der Eintrag toxischer Stoffe (z.B. Schwefelwasserstoff) aus dem Tiefenwasser in die oberflächennahe Wasserschicht. Dies wiederum verschlechtert die Lebensbedingungen für Fische, beeinträchtigt die Badenutzung weiter und kann letztendlich zur Austrocknung des Sees führen.
Daneben existieren Beeinträchtigungen bzw. Gefahren für Badegäste, die aus der Entstehungsgeschichte des Sees resultieren. So weist der derzeit zum Baden genutzte Ufer- und Seegrundbereich ein steiles Gefälle ohne ausreichende Flachwasserzone auf. Des Weiteren finden sich immer wieder Schuttreste und Unrat aus dem Verfüllmaterial am Seegrund an. Mit entsprechenden Sanierungsmaßnahmen kann der Spektesee in einen für die Badenutzung geeigneten Zustand überführt werden.“
Der Spektesee (ehem. Kiesteich) im Berliner Bezirk Spandau liegt in einem eiszeitlich geprägten Landschaftsraum. Seine topografische Ausformung ist das Ergebnis von Sand- und Kiesgewinnung und späterer Teilverfüllung mit Abraummaterial aus Straßen-und U-Bahnbau. Nach dem Ende der Ausbaggerung des Kiesteichs (1978) entstand bis 1984 der „Große Spektesee“ als Bestandteil des ihn umgebenden Abschnitts des Spektegrünzugs. Die Seeoberfläche umfasst ca. 7 Hektar, bei einem Umfang von ca. 1,2 km. Die größte Tiefe liegt bei 11,90 m.
Text: Bezirksamt Spandau, bearb. C. Rackow, Foto: berlin-motive.de
Mehr Information unter: www.stadtumbau-berlin.de