Genossenschaft gegen Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel

Unterstützung und Hilfe für Unternehmen bei der Personalentwicklung

Die Situation scheint paradox: Einerseits klagen viele Unternehmen über fehlenden Nachwuchs und andererseits ist im Großraum Berlin die Jugendarbeitslosigkeit immer noch weitaus höher als im Bundesvergleich.

Der Bürgermeister von Spandau Helmut Kleebank hat daher die Initiative ergriffen und stellt erste Ergebnisse vor: Mit Unterstützung durch die bbw Berufsvorbereitungs- und Ausbildungsgesellschaft GmbH, wird ein Projekt zur gezielten Unterstützung und Hilfe für Unternehmen bei der Personalentwicklung vorbereitet! Diese Initiative wird aus Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen unterstützt.

Ziel ist die Gründung einer Genossenschaft, die den Mitgliedern eine Plattform für gemeinsame Maßnahmen der Personalentwicklung bietet. Angestrebt werden u.a. Angebote zur Berufsorientierung, zur Berufsvorbereitung und die berufliche Ausbildung in einem betrieblichen Verbundsystem. Je nach Bedarf der Mitgliedsunternehmen sind weitere Angebote möglich.

Die Genossenschaftsmitglieder können auf verschiedene Arten von der Arbeit der Genossenschaft profitieren. Sie können sich an den Maßnahmen der Genossenschaft beteiligen. Oder sie können bei speziellen Bedarfen gemeinsam mit anderen Unternehmen neue Projekte ins Leben rufen. Darüber hinaus ist es den Mitgliedsunternehmen möglich, Ausbildungsprojekte als Dienstleistung für das eigene Unternehmen zu beauftragen.

Der Entwurf einer Satzung der Genossenschaft liegt bereits vor. Jedes Unternehmen und jede Privatperson kann Mitglied der Genossenschaft werden. Ein Genossenschaftsanteil kostet 100,- Euro. Die Genossenschaft wird zum Jahresende zunächst in einer vorgenossenschaftlichen Phase gegründet. Es folgt die Erstellung eines Wirtschaftsplanes mit der anschließenden vollständigen Gründung zum Sommer 2015.

Interessierte Unternehmen oder Privatpersonen können unter buergermeister@ba-spandau.berlin.de ihr Interesse bekunden.

Hintergrundinformation:

Zunehmend spüren Berliner Unternehmen den Fachkräfteengpass bei Absolventen mit dualer Ausbildung und Weiterbildungsabschlüssen. Gefordert wird allseits eine hohe Bereitschaft der Unternehmen zur eigenen Ausbildung. Nur rund 50% der Berliner Betriebe mit einer Ausbildungsberechtigung bilden noch aus.

Dies ist aber keinesfalls nur mit einer Interessenlosigkeit der Unternehmen zu begründen! Oftmals finden Betriebe keine geeigneten Bewerber, die sich für eine betriebliche Ausbildung in ihrem Unternehmen entscheiden. Die Gründe sind vielschichtig: Schüler der Abgangsklassen der allgemeinbildenden Schulen haben keine oder nur lückenhafte Informationen über die Ausbildungsangebote, die Anforderungen, aber auch Chancen im Beruf sind nicht bekannt, es fehlen Qualifikationen und die Motivation der potenziellen Bewerber ist oft unzureichend. Unterstützung und Hilfe ist sowohl für die potenziellen Bewerber als auch für die Unternehmen dringend gefordert!