Mit der Verleihung der Spandauer Ehrennadel 2016 hat der Bezirk Spandau zwei engagierte Menschen aus der evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde im Falkenhagener Feld für ihren hohen persönlichen Einsatz geehrt.
Fünf Spandauer Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden bei einem Festakt auf der Zitadelle mit der höchste Ehrung des Bezirk ausgezeichnet. Seit der erstmaligen Verleihung im Jahr 2001 wurden bisher 59 Personen so geehrt.
Seit 2001 wird die Spandauer Ehrennadel für besondere Verdienste um den Bezirk verliehen. Seitdem erhielten 59 Personen den goldenen Juliusturm.
Die Laudation macht ihr vielfältiges Wirken deutlich:
Mit Christine und Klaus Hoppmann wird heute erst zum zweiten Mal ein Ehepaar mit der Spandauer Ehrenadel ausgezeichnet. Beide sind keine gebürtigen Spandauer, doch einen großen Teil Ihres Lebens und Wirkens verbrachten sie in der Havel- und Zitadellenstadt.
Christine Hoppmann wurde in Schöneberg geboren und wuchs dort auf. Nach dem Abschluss der höheren Wirtschaftsschule begann sie ihre berufliche Laufbahn in der Bundesdruckerei.
Klaus Hoppmann wuchs weiter nördlich im Bezirk Wedding auf und absolvierte nach Abschluss seiner Schulausbildung zunächst eine Lehre als Speditionskaufmann. Schnell bemerkte er jedoch, dass dies nicht die Tätigkeit ist, die er auf Dauer ausüben möchte. So begann Herr Hoppmann eine weitere Ausbildung und ließ sich an der Fachhochschule zum Betriebswirt ausbilden. Im Werkzeugmaschinenhandel durchlief er anschließend vom Verkauf über die Funktion des Prokuristen bis zur Geschäftsleitung nahezu alle Stufen dieser Tätigkeit. Nach etwa 8 Jahren in diesem Wirtschaftszweig wechselte Herr Hoppmann dann zur GEFA- Bank, die sich im Bereich der Wirtschaftsfinanzierung betätigt. Dort arbeitete Herr Hoppmann bis zum Eintritt in den Ruhestand.
Neben der Berufstätigkeit spielte Herr Hoppmann auch Fußball, und das sollte für den weiteren Lebensweg von entscheidender Bedeutung sein, denn er jagte dem runden Leder bei Hertha BSC nach. Zu Bundesliga-Einsätzen reichte es zwar nicht, aber eine Saisonabschlussfahrt nach Spanien sollte seine Leben verändern. Dort lernte der junge Fußballer nämlich seine Christine kennen, die just zur selben Zeit mit ihrer Mutter dort einen Urlaub verlebte. Die beiden lernten sich kennen und lieben und wurden schließlich ein Paar. Die erste gemeinsame Wohnung wurde dann im Jahr 1974 in Spandau gefunden. Im Jahr 1977 bekam das Ehepaar Hoppmann dann eine größere Wohnung und die Familie wurde in den Jahren 1978 und 1985 durch die beiden Töchter Constance und Laura vervollständigt. Heute leben beide Töchter etwas räumlich getrennt von ihren Eltern in der Schweiz und in Süddeutschland.
Viele ihrer Projekte waren in der Kinder- und Jugendarbeit angesiedelt
Die Geburt der Töchter war auch gleichbedeutend mit dem Beginn des bürgerschaftlichen Engagements des Ehepaares Hoppmann. Christine Hoppmann, die immer gern gearbeitet hat, war nach der Geburt ihrer Töchter nicht mehr in Vollzeit berufstätig und widmete sich zusätzlich der ehrenamtlichen Arbeit und hier vor allem in der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde. Es begann mit der Eltern-Kind-Gruppe, später kamen so viele Projekte und Gruppen hinzu, dass eine vollständige Aufzählung den Rahmen der heutigen Veranstaltung sprengen würde. Viele dieser Projekte waren in der Kinder- und Jugendarbeit angesiedelt, aber auch die Organisation verschiedener Börsen, wie z.B. für Kinder- und Erwachsenenkleidung, Spielzeug und Bücher gehen auf Ideen und tatkräftiges „Anschieben“ von Frau Hoppmann zurück. Im Jahr 2005 installiert Sie die erste Ausgabestelle der Aktion „LAIB und SEELE“ in einer Spandauer Kirchengemeinde und führte auch dieses Projekt zum Erfolg.
Zu den ganz großen Projekten gehörte das Mehrgenerationenhaus
Daneben engagierte sich Frau Hoppmann gemeinsam mit ihrem Ehemann auch in den Gremien ihrer Paul- Gerhardt-Gemeinde. Beide gehören über einen langen Zeitraum dem Gemeindekirchenrat an und setzten auch hier immer wieder wesentliche Akzente. Die Schwerpunkte dieser Arbeit haben sich naturgemäß im Laufe der Jahrzehnte verändert, aber das Engagement des Ehepaares Hoppmann blieb konstant und beispielgebend.
Zu den ganz großen Projekten, die ohne den persönlichen Einsatz des Ehepaares Hoppmann womöglich nie realisiert worden wären, gehört ohne jeden Zweifel das im Jahr 2010 nach drei Jahren Planung und Bauzeit eröffnete Mehrgenerationenhaus. Ganz im Sinne der Beteiligten wurde das Haus im Laufe der Jahre zu einem Ort der Begegnung und Vernetzung von Menschen unterschiedlicher Generationen, soziologischer und ethnologischer Herkunft. Bildung, Beratung, Kultur gehören ebenso dazu, wie Möglichkeiten zur Selbsthilfe und zu bürgerschaftlichem Engagement.
Klaus Hoppmann, der sich auch vorher schon unter anderem als Elternvertreter, als Mitbegründer des Freundeskreises der Grundschule Am Beerwinkel und des Vereins zur Förderung von Schulpartnerschaften Berlin-Peking an der damaligen Lily-Braun-Oberschule, heute des Lily-Braun- Gymnasiums, betätigt hatte, wurde für das Projekt Mehrgenerationenhaus einer der maßgeblichen Helfer. Seine beruflichen Kenntnisse und sein Engagement ergänzten sich zum Wohle des Projektes in geradezu idealer Art und Weise.
Mit ihrer langjährigen und leidenschaftlichen Arbeit für die Menschen und das Zusammenleben im Ortsteil Falkenhagener Feld und im Bezirk Spandau hat das Ehepaar Hoppmann bleibende Spuren gelegt.
Dafür bedankt sich der Bezirk Spandau heute mit der Verleihung der Spandauer Ehrennadel 2016 und spricht beiden die höchste Anerkennung aus.