Auswirkung von Migration, Flucht und Vertreibung auf die lokale Gesellschaft
„Wenn es zum Krieg kommt, sind wir alle Flüchtlinge – und wer auf der Welt will uns dann haben?“ Das Kunstprojekt KUNSTASYL beschäftigt sich bis Mitte dieses Jahres mit Migration, Flucht und Vertreibung und untersucht deren Auswirkungen auf die regionale Gesellschaft. Es will ausprobieren, wie auch unter den provisorischen Bedingungen der Unterbringung in einem Heim von und mit den Bewohnern ein Stück selbstgestalteter Wohnraum geschaffen werden kann.
Das Projekt Kunstasyl versucht das Flüchtlingsheim in der Staakener Straße und seine Bewohner durch künstlerischen Aktionen und Eingriffen sichtbar zu machen und die Kommunikation nach innen und außen zu stärken.
Mit den Bewohnern sollen Ideen zur Gestaltung des Umfeldes entwickelt, deren Umsetzung geplant und gemeinsam durchgeführt. Dabei werden auch Kooperationen mit Initiativen, Institutionen und Einzelpersonen außerhalb des Heimes angestrebt.
Denkbar wären folgende Aktionen:
- Temporäre Fassadengestaltung
- „Urban Gardening“
- Bau multifunktionaler Objekte für den Außenbereich, die als Sitz-,& Spielmöbel, sowie als Bühnenelemente vielfältig genutzt werden können.
- Gestaltung im Innenbereich, z.B. – dem Aufenthaltsraum, den Fluren etc.
Dem Menschen auf der Flucht lassen wir unser Mitgefühl zukommen: Er musste seine Heimat verlassen, vielleicht verliert er sie unwiederbringlich, er ist in Lebensgefahr. Hat er unser sicheres Ufer erreicht, sind die Gefühle zwiespältig. Im Ankunftsland sorgt man sich um die eigene Heimat, verunsichert durch die Ankunft der Fremden, der Vielen. Die Situation derjenigen, die es hierher geschafft haben, bleibt prekär.
Flucht ist eine Erfahrung, die einigen in Deutschland noch sehr bewusst ist. Während des 2. Weltkriegs waren viele Deutsche auf der Flucht und machten die unterschiedlichsten Erfahrungen mit der Aufnahmebereitschaft der Länder Europas und anderswo. Mit dieser Frage haben die Länder und Kommunen in Europa und eben auch in Deutschland aktuell umzugehen.
Kampf um Teilhabe und die Möglichkeit arbeiten zu dürfen
Der besetzte Oranienplatz und die Gerhard-Hauptmann-Schule in Kreuzberg wurden zur Versinnbildlichung der Wünsche und Forderungen von Menschen mit ungeklärtem Status: Sie wollen keine Zuweisung in ein Heim, sie kämpfen um selbst bestimmten Raum, Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit arbeiten zu dürfen, d.h. innerhalb der Gesellschaft tätig zu werden.
Die Forderung nach dem uneingeschränkten Bleiberecht, ist die Forderung nach Teilhabe. Eine Auseinandersetzung mit „Flucht“ ist die Beschäftigung mit Heimat und Heimatlosigkeit, ist die Beschäftigung mit Raum.
Die Unterbringung von Zuwanderern ist ein brisantes Dauerthema. Viele Menschen leben oft jahrelang sozial isoliert in Heimen, weil sie keine Wohnung finden, andere landen auf der Straße, tauchen ab.
KUNSTASYL stellt sich die Frage:
Wie kann das Wohnen – im Gegensatz zur „Unterbringung“- von Geflüchteten/ Asylbewerbern selbst mitgestaltet werden? Wie können vorhandene Strukturen verändert, ergänzt und er weitert werden und wie gelingt es, die Geflüchteten/ Asylbewerber an der Gestaltung dies es Raumes zu beteiligen?
Welche Konzepte und Handlungsstrategien können über den Katalysator der künstlerischen Arbeit gemeinsam von Ansässigen und Einwanderern entwickelt werden, um die provisorische Situation des Ankommens in ein integriertes Bleiben zu verwandeln?
Zur Durchführung des Projektes werden noch Materialien benötigt. KUNSTASYL freut sich sehr über Spenden von
- Holz, Baustoffen
- Werkzeug, von Hammer und Säge über Akkuschrauber bis zur Werkbank
- Farbe, Pinsel
- Schrauben, Nägel, …
- Nähmaschinen
Willkommen sind auch
- BVG-Fahrscheine
- Kino-, Theater-, Konzertgutscheine
- Eine Stadtführung o.ä.
- Bücher, Spiele, Handy, Computer
Kontakt : Barbara Caveng
- daheim@kunstasyl.net
- kunstasyl.net
- caveng.net
- : 0171 756 00 28
- Wer Spenden möchte, melde sich bitte per
- E-Mail an daheim@kunstasyl.net
- oder mobil unter 0171 756 00 28