Umwelt ist ein Schwerpunkt an der Spandauer Beerwinkel-Grundschule. Am Aktionstag gehen die Schüler deswegen auf die Straße.
„Auf der Wiese hinter dem Zeitungsladen liegt überall Müll“, sagt Sechstklässlerin Vivien. Und Nicky findet den Spielplatz an der Straße Hinter den Gärten zu schmutzig. Deshalb wollen die Schüler aus der Spandauer Grundschule im Beerwinkel gemeinsam mit ihren Lehrern und Mitgliedern des Nachbarschaftsvereins „Nachbarn im Kiez“ (NiK) beim Aktionstag „Saubere Sache“ das Umfeld ihrer Bildungsstätte vom Unrat befreien. Rund 500 Jungen und Mädchen besuchen die 20 Regelklassen der an der Straße Im Spektefeld gelegenen Schule. Hier, am Rande des Falkenhagener Feldes, stehen doppelt so viele Sportstunden wie üblich auf dem Stundenplan und haben schon zu so manchem Meistertitel geführt. Umweltschutz ist seit 2000 ein weiterer Unterrichtsschwerpunkt, sagt Schulleiter Sven Olsok-Becker. Die Nachfrage sei groß, so müsse die Schule wohl bald erweitert werden. 2010 erhielt sie für die gelungenen Projekte den Titel „Umweltschule in Europa“. 2011 bekamen die Spandauer den Umweltpreis des BUND. Beim Nachhaltigkeitswettbewerb von Gesobau und Alba belegten sie den dritten Platz und im vorigen Jahr gab es den Titel „Berliner Klima-Schule“.
Schon seit Jahren beteiligt sich die Grundschule im Beerwinkel am Comenius-Programm der EU, bei dem Schulen aus ganz Europa an gemeinsamen Projekten arbeiten. Aktuell beteiligen sich Klassenlehrerin Ulla Ondratschek und ihre Comenius-Gruppe am „Salt of the Earth“-Projekt, bei dem Geschichte, Gewinnung und Bedeutung des Salzes untersucht werden.
Im Schulgarten wachsen Paprika, Tomaten und Kräuter, schwirren Bienen um ihren Stock und graben sich Regenwürmer durch Terra preta, die immer fruchtbare Erde der Indianer. Und mit den Kindern bereitet Ulla Ondratschek gerade das Projekt „Sören“ vor, den Bau eines Bewässerungssystems für Blumenkästen.
Am Freitag, dem 13. September, treffen sich Kids, Lehrer und Mitglieder des Nachbarschaftsvereins um neun Uhr vor der Schule (Im Spektefeld 31), um in deren Umfeld für mehr Sauberkeit zu sorgen. Begleitet von Erwachsenen werden die Jungen und Mädchen in Gruppen losziehen, um jeweils einen Bereich zu reinigen. Auch für die umweltbetonte Schule ist die Aktion außerhalb des eigenen Geländes Neuland. „Man muss einmal beginnen“, sagt Sven Olsok-Becker und ist gespannt auf die Resonanz.
Freiwillige Helfer, die mit zupacken wollen, sind willkommen. Sie können sich bei Ute Gourri vom NiK, Telefon 37 48 92 10, E-Mail: gourri@t-online.de, melden.
Quelle: Der Tagesspiegel (Text von Reiner W. During)